Natürlich hätten die DFB-Verantwortlichen zum Ende dieses verseuchten Jahres gerne noch mal einen schönen Ausklang gehabt. Am liebsten mit zwei Siegen gegen überschaubare Gegner wie Tschechien und die Ukraine. Am liebsten vor voller – oder zumindest gut besuchter – Hütte in Leipzig. Dass daraus nichts wird, kann man Oliver Bierhoff ebenso wenig vorwerfen wie Bundestrainer Joachim Löw, dass mit Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg zwei RB-Lokalmatadore verletzungsbedingt ausfallen.
Ein wenig mehr Kenntnis über die aktuellen Entwicklungen im Ostfußball (abseits von RB) hätte man aber durchaus erwarten dürfen – zumindest vom DFB-Direktor, der sich eigentlich im gesamtdeutschen Fußball auskennen müsste und über die grundlegenden Themen und Problematiken Auskunft geben können sollte.
Stattdessen lobte Bierhoff relativ uninspiriert die Erfolge der „Roten Bullen“ und freute sich, mal wieder in der Gründungsstadt des Verbands vorbeischauen zu dürfen – viel mehr war trotz mehrfacher Nachfrage nicht drin. Vermutlich hätten viele Anhänger der zahlreichen Traditionsklubs des Ostens gerne mal erfahren, wie die Macher aus Frankfurt den Zustand in Dresden oder Magdeburg sehen oder warum kaum Länderspiele hier stattfinden. Diese Chance wurde unnötig verpasst.