Beim Hamburger SV hat die Frage nach dem Stamm-Keeper zwischen den Pfosten des HSV in letzter Zeit für viel Wirbel gesorgt. Nun gab Trainer Dieter Hecking die konkrete Antwort: Neuzugang Daniel Heuer Fernandes wird das Tor der Hanseaten als Nummer eins hüten. "Daniel wird die Nummer eins sein und diese auch auf dem Rücken tragen." Die Wahl des Ersatz-Keepers dürfte die meisten HSV-Anhänger allerdings überraschen.
Denn hinter der Neu-Verpflichtung vom SV Darmstadt wird nicht etwa Julian Pollersbeck als HSV-Backup fungieren. "Tom Mickel wird vorerst dahinter als Ersatzmann auf der Auswechselbank sein", verriet Hecking am Freitag. "Im Moment ist er die Nummer zwei. Julian Pollersbeck ist nicht abgeschrieben. Wir haben aber aufgrund der Leistungen, die wir gesehen haben, für den Moment so entschieden." Für den HSV-Coach seien die sportlichen Gründe dabei "alles entscheidend".
Diese Zu- und Abgänge verzeichnete der HSV in der Saison 2019/20
Pollersbeck als Ersatz-Torwart beim HSV nicht komplett abgeschrieben
"Das was man auch braucht, sind Spieler, die sich zu 100 Prozent mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Mit Tom haben wir einen Spieler in unseren Reihen, der das zu 100 Prozent auslebt. Er pusht, er will gewinnen, er hat immer ein positives Wort für seine Mitspieler. Auch das sind Dinge, die für eine Nummer zwei eminent wichtig sind", lobte Hecking seinen neuen Ersatz-Torhüter.
Dennoch will er Pollersbeck nicht komplett abschreiben. "Das Gesamtpaket spricht für ihn, da hat er momentan Vorteile gegenüber Julian. Aber ich denke, Julian kann das aufholen, er ist talentiert und ich denke, dass er den Kampf jetzt auch annehmen wird."


Hecking hatte zuletzt unter anderem die Trainingsleistung von Pollersbeck kritisiert. "Julian muss zusehen, dass er in Konkurrenz treten kann. Dann haben wir eine Situation, in der drei streiten, wer im Tor steht", sagte der neue Hamburger Trainer dem Kicker.
Der Ex-Gladbacher ist nicht der erste Coach, der für Pollersbecks Einstellung Kritik übrig hat. Als Pollersbeck Ende 2017 seinen Stammplatz beim HSV an Christian Mathenia verlor, griff ihn sein früherer Förderer Gerry Ehrmann scharf an. "Ich habe kein Mitleid mit Julian, weil ich ihn kenne", sagte der Ex-Profi transfermarkt.de. "Da kommt Hochmut vor dem Fall." Eine vernichtende Kritik. Ehrmann weiter: "Er denkt, er habe es nicht nötig. Er ist zu bequem und hat sehr wenig Eigenantrieb. Julian fehlt es an Selbstkritik."