Edgar Prib hat lange gewartet bis zu seinem ersten Saisontor. Dann rettete er den Punkt gegen den VfB Stuttgart mit seinem 2:2, einer Einzelleistung, einem Schuss mit seinem starken linken Fuß. Keinen Monat später lässt 96 den Co-Kapitän links liegen. Trainer Kenan Kocak testete ihn in der Vorbereitung als linken Verteidiger, wo 96 eigentlich genügend Kandidaten im Kader hat. Nach dem 3:3 gegen Viktoria 89 Berlin – mit einer Prib-Torvorlage – erklärte Kocak, warum er seinen Platz im Mittelfeld wirklich verloren hat.
Bakalorz, Stendera, Haraguchi und Kaiser haben die Nase vorn
„Wir müssen schauen, wo Eddy am besten passt“, sagte Kocak, „eins ist klar: Eddy hatte eine lange Verletzungspause und hat noch nicht die physischen Komponenten, um im Mittelfeldbereich Akzente setzen zu können.“ Was der Trainer meint: Der 30-Jährige passt in seinem körperlichen Zustand nicht zu Kocaks Attacke-Fußball, wie ihn früher schon Daniel Stendel mit 96 praktizierte: früh angreifen, Ball erobern – und ab geht die Post.
„Da brauchen wir schon eine sehr hohe Frequenz an Sprints und Umschaltspiel und Gegenpressing, und dann braucht man diese physische Belastbarkeit“, erklärte Kocak. Hier sieht der Coach Marvin Bakalorz, Marc Stendera, Genki Haraguchi und den Neuen Dominik Kaiser vorne. Im Testspiel gegen Wolfsburg ermahnte Kocak allerdings auch Stendera einige Male, seine Halbposition im Mittelfeld zu halten.
Edgar Prib: Bilder seiner Karriere
Unter Slomka spielte Prib immer
Ist Prib nicht belastbar genug für Mittelfeld-Aufgaben? „Was ganz normal ist“, findet Kocak, „Eddy war lange verletzt, der Junge braucht Zeit, die nötige Frische, und dann wird er auch wieder auf sein altes explosives Level kommen – hoffe ich zumindest.“
Beim Vorgänger Mirko Slomka spielte Prib immer – das zentrale Mittelfeld war sein Spezialgebiet. Kocak stellte ihn einmal von Anfang an auf, beim 1:2 gegen Darmstadt. Danach verlor er seinen Platz in der Startelf, und Kapitän Marvin Bakalorz spielte sich fest. Dennoch will Kocak nicht ganz auf die Schussstärke und das Spielverständnis des Linksfußes verzichten.



Prib als linkder Verteidiger?
„Wir haben getestet, wie es links hinten läuft“ erklärt der Trainer, „weil wir nominell einige haben, aber wir müssen schauen, was passt.“ Jannes Horn wird inzwischen zum dritten Innenverteidiger umfunktioniert, Matthias Ostrzolek ist nur noch Backup für andere Positionen – und plötzlich wird Prib zum Rivalen für den linken Verteidiger Miiko Albornoz.
Der Chilene zeigt wesentlich mehr Schwankungen in der Defensive als Prib. Der muss sich wohl mit seiner Position zufriedengeben, bis er wieder explodiert, wie bei seinem 2:2 gegen Stuttgart.