Domenico Tedesco ist noch von seiner Zeit als Cheftrainer beim FC Schalke 04 (2017 bis 2019) als aktiver Mann an der Seitenlinie bekannt - bei seinem neuen Klub Spartak Moskau in der ersten russischen Liga soll der Deutsche den Bogen nun überspannt haben. Wie russische Medien berichten, habe Tedesco im Moskau-Derby zwischen Spartak und Lokomotive den vierten Offiziellen Ivan Sidenkov während der Partie geohrfeigt. Andere schreiben nur von einer Berührung im Gesicht. Die TV-Bilder zeigen die Szene nicht. Fest steht nur: Der deutsche Trainer wurde für drei Liga-Spiele gesperrt. Damit ist die Liga-Saison für Tedesco bei noch zwei ausstehenden Spielen vorzeitig beendet.



Gegenüber der russischen Zeitung Sport Express äußerte sich bereits Arthur Grigoryants, der Chef des Disziplinarkomitees, zur Tedesco-Aktion: "Sidenkov im Stadion ins Gesicht zu langen - das ist absolut inakzeptabel", meinte Grigoryants. Es habe sich um eine "demütigende" Aktion gehandelt. Laut dem Funktionär soll sich Tedesco beim vierten Offiziellen für die Aktion entschuldigt haben. Am Freitag wurde der Ex-Schalker zu einer Geldstrafe (rund 6200 Euro) und der Sperre verurteilt. Im Spiel war Tedesco vom Haupt-Schiedsrichter wegen anhaltenden Meckerns nach einer vermeintlichen Fehlentscheidung mit Gelb-Rot auf die Tribüne verbannt worden. In den kommenden Liga-Spielen soll nun Ex-Nationalspieler Andreas Hinkel, der Co-Trainer des 34-Jährigen, an der Seitenlinie stehen.
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Tedesco selbst bestreitet, den Schiedsrichter geohrfeigt zu haben. Via Bild zollte er den Schiedsrichtern Respekt: "Ich weiß, wie schwer der Job des Schiedsrichters ist, und habe eine Menge Respekt davor. Natürlich fiebere ich am Seitenrand mit meiner jungen Mannschaft mit", sagte Tedesco. "Jeder weiß, dass ich leidenschaftlich mit Herz und Seele dabei bin. Ein wenig Emotionen gehören zum Fußball. Ohne Emotionen wäre es nicht mehr das gleiche Spiel." Er akzeptiere aber die Entscheidung gegen ihn. Das Thema sei abgehakt.
Tedesco-Klub Spartak liegt zwei Spieltage vor Saisonende in Russland nur auf Platz zehn. BVB-Profi André Schürrle, der an den russischen Top-Klub ausgeliehen war, ist bereits wieder nach Deutschland zurückgekehrt.